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Was meinen Sie: Wer sind die beiden abgebildeten Personen? Maria und Josef? Nein, Sie haben es sicher gleich gesehen: Es sind Martin und Katharina, dargestellt von Carlos und Johanna. Unsere beiden Künstler gehen noch in den Kindergarten. Aber man sieht, dass sie sich mit ihren Figuren intensiv beschäftigt haben. Und man versteht auch gleich, dass Martin Luther gar nicht anders konnte, als sich in seine Käthe zu verlieben … Was aber haben Martin und Katharina mit Weihnachten zu tun? Nun, im Hause Luther soll sich 1535 die folgende Begebenheit zugetragen getragen haben: Es war der erste Advent. Martin kam nach dem Gottesdienst nach Haus und merkte gleich, dass die Luft dick war. Käthe empfing ihn mit einer tiefen Stirnfalte im Gesicht. „Martin, wie kannst Du nur!? Immer kommst du mit neuen Ideen! Hättest du das nicht wenigstens mit mir besprechen können?!“ Was war geschehen? Martin Luther hatte die Predigt in der Stadtkirche zu Wittenberg gehalten und am Schluss das folgende gesagt: „Ihr Bürger von Wittenberg! Nun möchte ich euch noch ein besonders Wort zum Nikolaustag sagen. Zu Weihnachten hat uns der gütige Gott ein großes Geschenk gemacht. Seinen Sohn hat er in eine armselige Krippe gelegt, so dass wir uns heute noch daran freuen. Nikolaus war ein guter Mann, aber helfen kann er uns nicht mehr. Jesus Christus aber bleibt in Ewigkeit. Darum, ihr Bürger von Wittenberg, haben wir beschlossen, dass nicht mehr Nikolaus, sondern der Heilige Christ unsere Kinder beschert. Dies soll am Weihnachtstag geschehen. Der Beschertag am 6. Dezember ist abgeschafft. Amen.“ Diese Predigt hatte nicht nur im Hause Luther, sondern in ganz Wittenberg für Aufregung gesorgt. Und Martin musste alle Überredungskunst aufwenden, um seine liebe Käthe zu beschwichtigen, die sich die Enttäuschung der Kinder ausmalte. Ob Luther darum im selben Jahr sein schönstes Lied gedichtet hat? „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ wurde 1535 zu Weihnachten das erste Mal gesungen. Auf die Melodie eines Gassenhauers hat es Luther den Christen ins Gesangbuch geschrieben: „Euch ist ein Kindlein heut‘ geborn von einer Jungfrau auserkorn, ein Kindelein, so zart und fein, das soll eu’r Freud und Wonne sein.“

Dass über die rechte Art des Schenkens schon im Hause Luther gestritten wurde, finde ich tröstlich. Und doch möchte auch ich in diesem Jahr wieder versuchen, die Freude des Weihnachtsfestes in dem Kind von Bethlehem zu entdecken.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein frohes neues Jahr.


     Ralf 

   Ihr Pfarrer​​​​​​​

   Ralf Schultz

 

 

Sprechzeiten im Pfarramt Brücken nach Vereinbarung