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Wie gut, dass es Brücken gibt! 

Um den Jahreswechsel herum haben alle Menschen in unserem Pfarrbereich gebangt und gehofft. Das Hochwasser hat uns in Atem gehalten. Und Viele haben geholfen und dazu beigetragen, dass es nicht zum Äußersten gekommen ist. Es war schön zu erleben, wie die gegenseitige Solidarität getragen hat und wie in der Not die Verbundenheit gewachsen ist. In diesen Tagen sind auch Erinnerungen wach geworden. „Bevor es den Stausee gab, ist die Helme jedes Jahr im Frühjahr über die Ufer getreten.“ So wurde mir in Wallhausen und Brücken erzählt. Damals gab es die heutige Helmebrücke noch nicht. Stattdessen führte der „Steg“ über den Fluss und ermöglichte es Vielen, auch bei Hochwasser morgens zur Bahnstation in Wallhausen zu laufen und abends wieder zurück, wie man damals ja überhaupt noch viel öfter zu Fuß ging. Das Schöne am „Steg“ war, dass man sich dort begegnen und begrüßen konnte. Denn genau das ist es ja, was Brücken tun: Menschen verbinden, Wege zueinander ermöglichen - auch über Hindernisse hinweg. In der Bibel wird davon erzählt, dass Gott immer wieder aufs Neue Brücken zu uns Menschen gebaut hat. Dabei kommt das Wort Brücke in der Lutherbibel gar nicht vor. Aber dem Sinn nach ist Gott ist ein großer Brückenbauer, der immer wieder die Verbindung zu uns Menschen sucht. Wie z.B. in der Arche-Noah-Geschichte. Nachdem die Sintflut vorüber ist und Noah mit seiner Familie die Arche verlassen kann, sieht er einen großen Regenbogen. Der sehr alte Bibeltext, der von den Spektralfarben des Lichtes noch nichts wusste, hatte dafür eine schöne Erklärung: Gott hat den Regenbogen in die Wolken gesetzt zum Zeichen, dass es nun für immer eine Brücke zwischen Himmel und Erde geben soll. Diese Verbindung soll halten, „solange die Erde besteht“. Und immer, wenn wir einen Regenbogen sehen, dürfen wir uns daran erinnern. Wie gut, dass es Brücken gibt. Wie gut, dass die Brücken während des Hochwassers gehalten haben. Sie erinnern uns daran, dass auch wir zu Brückenbauern werden können - von Mensch zu Mensch, auch über Hindernisse hinweg. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Phantasie und Freude beim Brückenbauen, in der Familie, in der Gemeinde, über den Gartenzaun und vielleicht auch ganz unverhofft einmal in der Fremde. 

Mit Segensgrüßen 


 Schultz 

Ihr Pfarrer​​​​​​​

Ralf Schultz

 

 

Sprechzeiten im Pfarramt Brücken nach Vereinbarung