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Brunnen haben etwas Faszinierendes. Die meisten von uns kennen den Burgbrunnen auf dem Kyffhäuser, dessen Ende sich „176 Meter in Richtung Neuseeland“
befindet. Man schaut staunend in die dunkle Tiefe, wo ein konstant 9 m hoher Wasserspiegel stehen soll. Als Ziel zahlloser Touristen lockt der Trevi-Brunnen in Rom mit einem Versprechen: Wer mit der rechten Hand eine Münze über die linke Schulter in den Brunnen wirft, wird nach Rom zurückkehren. So einen Brunnen könnten wir auch bei uns im Pfarrbereich gut gebrauchen. Meine stärkste Brunnen-Erinnerung sehen Sie auf der Titelseite. Von 1996 bis 2002 lebten wir als Familie in Mediasch in Siebenbürgen. Dort war das Leitungswasser so schlecht, dass es zum Waschen, aber nicht zum Trinken geeignet war. So kamen viele Leute zu dem Trinkwasserbrunnen in der Kirchenburg. Auch wir schöpften dort - bei winterlichem Frost wie in der Sommerhitze - aus 10 Meter Tiefe unser Trinkwasser. Es ging dort manchmal zu wie in den biblischen Brunnengeschichten: Man traf dort die verschiedensten Menschen, kam ins Gespräch und das Leben verlangsamte sich auf eine angenehme Weise. Allen Brunnen gemeinsam ist, dass sie „lebendiges Wasser“ geben. Diese Formulierung stammt aus der Bibel. So sagt Jesus bei einer Begegnung am Brunnen zu einer Frau: „Ich kann dir lebendiges Wasser geben, das deinen Durst ein für allemal stillen wird.“ (Joh. 4)
Gemeint ist: Wer von diesem Wasser schöpft, wird für seine Seele Frieden und Erfüllung finden.
Am 16. Juni werden wir in Riethnordhausen einen Taufgottesdienst feiern. Auch das Wasser der Taufe, mit dem wir die Stirn unseres Täuflings benetzen, ist ein Bild für
das Leben, das allen Durst stillt: Geborgen und gegründet in der Liebe Gottes, herausgefordert, die Gaben einzusetzen, die Gott uns geschenkt hat, verbunden mit einer großen Gemeinschaft von Glaubenden überall auf der Welt und beseelt von einem guten Geist, der uns immer wieder auf Gottes Wege hinweist.
Kann schon sein, dass wir trotzdem manchmal auf dem Trockenen sitzen und dann wieder zum Brunnen gehen müssen, um neu zu schöpfen. Gut beraten sind alle, die dann wissen, wo sie das Lebenswasser finden können: Z.B. am 16. Juni in Rio.
Es wünscht Ihnen schöne und erfüllte Sommertage

 pfarrer Schulz 

Ihr Pfarrer​​​​​​​

Ralf Schultz

 

 

Sprechzeiten im Pfarramt Brücken nach Vereinbarung